Immer mehr Pferde leiden an Allergien

In den letzten Jahren hat die Zahl der Pferde, die unter einer Allergie leiden, deutlich zugenommen. Die Ursache für die Allergie beim Pferd ist die Haltung der Tiere, die Fütterung und die äußeren Umwelteinflüsse wie der erhöhte Einsatz von Pestiziden.
Man unterscheidet dabei drei Wege, durch die sich eine Allergie bemerkbar macht:

• Die Haut, zum Beispiel in Form des Sommerekzems oder als Nesselsucht (Bildung von Quaddeln in bestimmten Körperregionen oder am ganzen Körper).

• Die Atemwege, zum Beispiel als Husten mit und ohne Schleimbildung. In sehr schlimmen Formen kann es sogar zu Atemnot kommen.

• Die Verdauung, zum Beispiel als Futterallergie mit Krämpfen, Durchfall oder Blähungen. Auch Koliken können vermehrt auftreten.

 

Wie entstehen eigentlich Allergien beim Pferd?

Bei einer Allergie beim Pferd handelt es sich um eine gesteigerte Reaktion des Immunsystems. Die Allergie entsteht, wenn die Abwehrzellen des Pferdes auf Allergene reagieren. Dies sind Proteine, die in  Pollen, der Speichel einer Kriebelmücke oder auch Medikamente sein können. Sie sind meist harmlos, werden aber fälschlicherweise als gefährlich eingestuft. Das Immunsystem des Pferdes produziert deswegen eine erhöhte Menge an Antikörpern. Trifft dann dieser Antikörper erneut auf dieses spezielle Allergen, schüttet der Körper besondere Botenstoffe aus. Und die sorgen dann für die allergischen Sympome wie Quaddeln am Körper, Juckreiz, Schwellung der Atemwege, Durchfall, etc.

Das ein Immunsystem eines Pferdes so überreagiert, liegt daran, dass die Schutzfunktion des Darms nicht richtig funktioniert.

Ursache oft in der Darmflora

Im Darm unseres Pferdes helfen Billionen von Bakterien und Mikroorganismen bei der Verdauung des Futters. Sie bilden die sogenannte Mikroflora und sind ein wichtiger Bestandteil der Darmflora. Denn sie spielen eine wichtige Rolle bei der Futterverwertung und sind unerlässlich für das Immunsystem. Falsche Fütterung kann die Darmflora maßgeblich verändern. Frisst das Pferd aber zu große Mengen an nicht verwertbarer
Getreidestärke, Zucker (wie Fructane) oder nicht dünndarm-verdaulichem
Eiweiß verschieben das Gleichgewicht der Mikroflora. Wenn zum Beispiel die Stärke aus dem Kraftfutter nicht vollständig im Dünndarm abgebaut werden kann, gelangt der Rest in den Dickdarm. Das bewirkt dann, dass sich die Darmflora verändert und wichtige  Mikroorganismen absterben. Der Darm ist dadurch verklebt und verschmutzt, und das Immunsystem muss ständig dagegen ankämpfen. Dies kann auf Dauer zu einer Überreaktion des Immunsystem führen, zum Beispiel gegen Heustaub oder Kriebelmückenspeichel. Und dann entsteht eine Allergie.